Archivale des Monats im Januar: Theo Arnold – Ein Künstler in der Verwaltung

Eine schwarz-weiß Zeichnung zeigt ein Gebäude und weiter hinten das Bickentor.
Die Zeichnung zeigt das Bickentor im Hintergrund.

Das Archivale des Monats im Januar sind Bilder aus dem Nachlass von Theodor Arnold. Er war über lange Jahre Leiter des Hauptamts der Stadt Villingen und prägte die Entwicklung der Stadt und ihrer Verwaltung. Doch neben seiner Verwaltungstätigkeit brachte Arnold ein besonderes künstlerisches Talent mit, das sich in seinem Nachlass wiederfindet. Manchmal schaffte er es auch diese beiden Seiten seines Lebens zu vereinen. Er fertigte für die Städte Villingen und St. Georgen Zeichnungen an, entwarf ein Stadtwappen für St. Georgen und illustrierte das Goldene Buch der Stadt Villingen mit eindrucksvollen Portraits.

Die im Nachlass von Arnold erhaltenen Zeichnungen aus Villingen sind hübsche Stadtansichten, meistens aus der historischen Innenstadt, die er in schwarz-weiß oder auch farbig illustriert anfertigte. Auch von anderen Städten und Landschaften aus der Region finden sich im Nachlass zahlreiche Zeichnungen. Außerdem war Arnold ein wacher Beobachter der regionalen und überregionalen Politik und erstellte dazu politische Karikaturen mit bissigen Kommentaren, die politische Entwicklungen aufs Korn nahmen. Durchaus selbstkritisch thematisierte er dabei auch immer wieder das Handeln der Verwaltung. Für die Fusion von Villingen und Schwenningen, die er maßgeblich begleitete entwickelte er das passende Wappentier, den "Adler-Schwan".

Theodor Arnold war seit 1961 im Dienst der Stadt Villingen. Vorher hatte er die Verwaltungsarbeit in seiner Heimatstadt St. Georgen gelernt. Abseits seiner künstlerischen Tätigkeit widmete sich Arnold über Jahre dem Aufbau und der Pflege der Städtepartnerschaften von Villingen. So entstand die Partnerschaft mit Pontarlier auch durch seine vorhandenen Kontakte, die er als Soldat während des Zweiten Weltkriegs geknüpft hatte. Später engagierte er sich ebenfalls für die Partnerschaften mit La Valette und dem saarländischen Friedrichsthal. Auch die Städtefusion und Eingemeindungen bereitete Arnold als Verwaltungsdirektor mit vor und war dann für einige Zeit noch Hauptamtsleiter der neuen Doppelstadt Villingen-Schwenningen.

Sein Nachlass gibt uns nicht nur die Möglichkeit den "Verwaltungsdirektor mit Herz" kennenzulernen, wie er bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand genannt wurde. Er verschafft uns auch eine neue Perspektive auf die gesellschaftlichen und politischen Ereignisse in Villingen-Schwenningen in den 1960ern. Deshalb übernimmt das Stadtarchiv ergänzend zu den städtischen Akten immer wieder auch Nachlässe von wichtigen Persönlichkeiten.

 

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