Museumsquartier Bürk
Mit Verabschiedung des Haushaltes für 2024/2025 durch den Gemeinderat können die bisherigen Pläne eines Museumsquartiers Bürk am Standort der Württembergischen Uhrenfabrik aufgrund der Kostenentwicklung nicht weiterverfolgt werden. Dennoch hat der Gemeinderat das Amt für Kultur beauftragt, ein neues Konzept für ein Museumsquartier an anderer Stelle zu entwickeln. Um die Schwenninger Museen und Städtische Galerie zukunftsfähig zu gestalten, wurden 10 Millionen € plus 1 Million € Planungskosten zur Verfügung gestellt. Diese Seite dokumentiert die Planungen, die seit 2010 von der Stadt Villingen-Schwenningen, der Wohnungsbaugesellschaft (wbg), den Fachbüros und dem Architekten Bernd Behnisch entwickelt wurden. Aktuelle Planungen werden demnächst auf dieser Seite ergänzt.
Der authentische Ort
Das Museumsquartier Bürk sollte als Stadtmuseum mit Galerie in den authentischen Räumen der ehemaligen "Württembergischen Uhrenfabrik Bürk" zu Hause sein. Das Unternehmen war 1855 die erste Fabrik in Schwenningen und die erste Uhrenfabrik in Württemberg. Durch innovative Entwicklungen in der Arbeitszeitmessung, gab diese Firma den entscheidenden Startschuss dafür, dass sich das Dörfchen Schwenningen in kürzester Zeit zur Industriestadt entwickelte und sich den Titel der "größten Uhrenstadt der Welt" selbst verlieh. Bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts entwickelte diese Firma die Instrumente moderner Arbeitszeitmessung. Ab Ende der neunziger Jahre zog das Uhrenindustriemuseum in Teile der ehemaligen Fabrikräume.
Das Museumsquartier Bürk sollte an diese Vergangenheit anknüpfen und auf drei Etagen ein Museum der Gegenwart mit den Sammlungen des Uhrenindustriemuseums und des Heimatmuseums präsentieren. Daneben sollten auf einer eigenen Etage wechselnde Kunstausstellungen Platz finden. So wäre das zukünftige Museumsquartier Bürk zum größten Museum im Schwarzwald-Baar-Kreis geworden.
Zum Museumsquartier Bürk wäre man zu Fuß über den Ortsteil "Ob dem Brückle" mit alten Bauern- und Handwerkerhäusern gekommen. Auf diesem Weg finden das alte bäuerliche Schwenningen und das moderne industrielle Schwenningen zusammen.
Die Planungen
Der Architekt Bernd Behnisch konzipierte und plante den Umbau des bisherigen Gebäudes zum modernen Museumsquartier Bürk. Die Wohnungsbaugesellschaft Villingen-Schwenningen mbH (wbg) betreute das Projekt als Eigentümer:in und Bauherr:in. Die Stadt Villingen-Schwenningen war als zukünftige Nutzer:in durch das Amt für Kultur vertreten.
Für das Museumsquartier Bürk sollte das Erdgeschoss komplett umgebaut werden. Es wäre ein erstes Obergeschoss, ein zweites Obergeschoss mit Dachterrasse und ein Dachgeschoss neu hinzu gekommen. Dort sollten der Frei:Raum mit Foyer und Café, die Ausstellung "Zeitenwende", eine Wechselausstellungsfläche für Galerie und Geschichte sowie Museumspädagogik- und Verwaltungsräume Platz finden.
Die Idee
Das ist ein neuer Ort für Begegnungen, Treffen und fast jede Form von Veranstaltung in Schwenningen. Einen Ort, den es so bislang noch nicht gibt: Neben einem Café wird dieser flexible Raum zum zweiten Wohnzimmer der Stadtgesellschaft. Hier geht man hin, um abzuschalten, aufzutanken, zu lernen, zu lesen, zu lachen, sich mit anderen auszutauschen. Hier geht man aber auch hin, weil immer etwas geboten ist: Mit Indoor-Spielplatz, Workshops, Formaten von der offenen Küche bis zu partizipativen Schulprojekten, vom Fach-Vortrag übers Kino.
Die kulturgeschichtliche Ausstellung des Museums erzählt von der einzigartigen Geschichte des Dörfchens und der Stadt Schwenningen. Sie erzählt gleichzeitig aber auch vom Alltäglichsten, das uns alle umgibt: der Zeit. Ortsgeschichte im Kleinen und Geschichte der Zeitstrukturen im Großen gehen hier Hand in Hand.
Wie wurden die modernen Zeiten zu dem, was wir kennen?
Alle Geräte, die Pünktlichkeit und Effizienz in unsere Welt brachten, produzierten Firmen in Schwenningen und Villingen: Wächterkontrolluhren, Stempeluhren, Wecker… Vor 150 Jahren begannen sie, das Zeitdenken zu revolutionieren. Die Ausstellung zeigt die Entwicklung vom 18. Jahrhundert bis ins Jetzt und fragt nach Folgen und Alternativen. Gesucht ist die Vielfalt der "Zeiten" – mit Uhr und ohne Uhr.
Auf einem eigenen Geschoss werden regelmäßig und im Wechsel kulturhistorisch-politische Themen und künstlerische Positionen präsentiert. Die Bandbreite reicht von klassischen Objekt- und Gemäldeausstellungen der Moderne bis zu experimentellen Installationen zeitgenössischer Künstler:innen und gegenwärtiger Diskurse. Hier ist die Spielwiese für Neues, für hochwertige Leihgaben, für Extras, für Provokantes, für Fragen, für Aktuelles.
Hausanschrift
Amt für Kultur
Abteilung Städtische Museen
Museumsquartier Bürk
Bürkstraße 39
78054 Villingen-Schwenningen
Postanschrift
Postfach 12 60
78002 Villingen-Schwenningen
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07720 / 82-1108, Projektleitung
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