Unser Wald

"Unser Stadtwald ist wertvoll für uns, denn er hat einiges zu bieten."

Dr. Tobias Kühn, Forstamtsleiter

Mit einem jährlichen Holzeinschlag von 55.000 Festmeter ist der Stadtwald ein großer und wertvoller Rohstofflieferant. Das Prinzip der Nachhaltigkeit steht im Fokus der Holzernte: Nutze nicht mehr als zuwächst. So wird die Versorgung auch in Zukunft sichergestellt. Durch die langfristige Verwendung von Nutzholz wird das in den Bäumen gespeicherte CO² dauerhaft gebunden, das kommt unserem Klima zugute. Die durch den Holzverkauf generierten Einnahmen finanzieren Erholungs- und Schutzfunktionen im Wald.

Arbeitsplatz

35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten für die Stadt und die Bürgerinnen und Bürger im VS-Wald. Die Holzernte in unseren sechs Forstrevieren wird von eigenen Forstwirten sowie Unternehmern mit umweltverträglichen Forstspezialmaschinen bestandes- und bodenschonend geplant und durchgeführt.

Erholungsraum

Viele nutzen den Wald als Erholungsraum: für sportliche Aktivitäten, Waldbaden, Spielen oder Spaziergänge. Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste sind eingeladen, unseren Stadtwald und seine zahlreichen Angebote zu nutzen: Ruhebänke, Trimm Dich Pfade, Loipennetzwerke, Grill- und Rastplätze sowie Waldführungen.

Lebensraum

Der Stadtwald bietet vielen Lebewesen Lebensraum. Seltene Tier- und Pflanzenarten finden Refugien in Waldbiotopen. Diese Biotope werden geschützt und erhalten, um deren Existenz zu sichern.

Im Rahmen des Natura-2000-Programms wurden im Stadtwald Villingen-Schwenningen 1482 ha Vogelschutzgebiete und 43 ha FFH-Gebiete ausgewiesen. Die Flächen liegen vor allem westlich von Villingen im Neuhäuslewald und Schlegelwald.

Grauspecht, Schwarzspecht, Milan und Rauhfußkautz sind dort heimisch. Besondere Bedeutung kommt hier dem Auerwild zu, einer in ihrem Bestand stark bedrohten Tierart. Im Bereich von Schwenningen liegen weitere Flächen, die dem Schutz des Milans dienen.

Schutzgebiete

Die Waldbiotopkartierung weist 99 Waldbiotope mit einer Gesamtfläche von 110 ha aus. Schwerpunkte liegen bei den Moorbereichen und Feuchtbiotopen (42%) sowie den Fließgewässern (35%).

Nördlich von Tannheim liegt auf einer Fläche von 38 ha das Naturschutzgebiet Plattenmoos, das letzte lebende Hochmoor der Baar.
Weitere 344 ha Waldfläche liegen in Landschaftsschutzgebieten.

Durch seine Filterwirkung können Waldflächen Siedlungen vor lokalen Immissionen schützen. Hierzu zählen auch Flächen, die dem Lärmschutz dienen. Diese Aufgabe übernimmt der Stadtwald auf rund 700 ha Fläche.

Insbesondere auf Keuperhängen östlich von Schwenningen verhindert der Wald auf rund 150 ha Schäden durch Erosion.

 

Vorbild im Klimawandel

Durch die Jagd unter der Regie des Forstamtes ist es gelungen, den Wildverbiss so zu begrenzen, dass sich die Weißtanne natürlich verjüngt. Die Weißtanne ist im Hinblick auf den Klimawandel eine zentrale Baumart, weil sie tief wurzelt und dadurch Trockenperioden besser überstehen kann. Das erlegte Wild ist ein qualitativ hochwertiges Nahrungsmittel. Das Fleisch wird regional, saisonal, ökologisch und biologisch über das Forstamt verkauft.

Wasserfilter

Wald und Bäume sind ganz natürliche und effektive Wasserfilter. Im Rahmen der naturgemäßen Waldwirtschaft wird auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet. Deshalb ist das Trinkwasser, das aus den Wäldern kommt, besonders sauber. In die städtische Trinkwasserversorgung werden jährlich circa eine Million Kubikmeter Wasser aus Quellen im Wieselsbachtal eingespeist. 2.053 Hektar Wald stehen hierfür unter Schutz.