Überflutungsschutz bei Starkregen

Starkregenereignisse sind lokal begrenzte Regenereignisse mit großer Niederschlagsmenge und hoher Intensität. Aufgrund ihrer geringen räumlichen Ausdehnung, ihrer kurzen Dauer und der damit einhergehenden kurzen Vorwarnzeit stellen Starkregenereignisse ein nur schwer zu kalkulierendes Überschwemmungsrisiko dar. Durch die Klimaerwärmung werden Starkregenereignisse künftig häufiger auftreten.

Überflutungen, die aus extremen Niederschlagsereignissen resultieren, werden als Sturzflut bezeichnet und können unabhängig und außerhalb von Gewässern in jeder Region auftreten. Sie verfügen über hohe Strömungskräfte und können erodierte Materialien wie Geröll und Boden aber auch Treibgut wie Gras, Holz, Heuballen, kleine und große Gegenstände bis hin zu Fahrzeugen, Bauwerken und Gebäuden mitreißen.
Je nach Ausmaß der Sturzflut können daher enorme Schäden an Gebäuden und Infrastruktur entstehen.

Um Schäden durch Starkregenereignisse zu minimieren erarbeitet die Stadt Villingen-Schwenningen derzeit ein kommunales Starkregenrisikomanagement.

Starkregenrisikomanagement

Das Starkregenrisikomanagement dient zur Darstellung potenzieller Überflutungsgefährdungen, zur Abschätzung und Bewertung potenzieller Schäden, zur Risikoermittlung und zur Ergreifung geeigneter Vorsorgemaßnahmen im öffentlichen Raum.
Bürger und Eigentümer privater Grundstücke erhalten durch das Starkregenrisikomanagement der Stadt die Gelegenheit, sich frühzeitig über potenzielle Gefahren zu informieren und falls erforderlich Maßnahmen zur Eigenvorsorge zu ergreifen.

Sammlung von Bürgerhinweisen

Bürgerinnen und Bürger können die Stadt aktiv bei der Plausibilisierung der Starkregengefahrenkarten unterstützen, indem sie uns ihre Erfahrungswerte mitteilen. Die Erfahrungswerte helfen uns bei der Nachbearbeitung/Verbesserung des zugrundeliegenden Modells. Um die Erfahrungswerte optimal verarbeiten zu können, bitten wir darum, Ort (Straße/Flurstück), Datum und Uhrzeit des eingetretenen Überflutungsereignisses mitzuteilen und eine kurze Beschreibung der Überflutung mit Ausdehnung, Fließweg, geschätzter Überflutungstiefe und dem ggf. entstandenen Schaden zu kommen zu lassen. Auch Fotos des Überflutungsereignisses können uns gerne zur Verfügung gestellt werden.
Die Erfahrungswerte können Bürgerinnen und Bürger gezielt über unser digitales Umfrageformular oder klassisch per E-Mail oder per Brief zugesandt werden

Es werden ausschließlich Erfahrungswerte hinsichtlich Überflutungen, die aus Oberflächenabfluss entstanden sind, benötigt! Ein vollgelaufener Keller, der durch eindringendes Grundwasser oder durch Rückstau aus dem öffentlichen Kanal mangels vorhandener Rückstausicherung verursacht wurde, liegt in der Eigenverantwortung des Eigentümers und kann beim Starkregenrisikomanagement nicht beachtet werden.

Nehmen Sie an der Umfrage
zu Starkregenereignisse in Villingen-Schwenningen für die Erarbeitung des Starkregenkonzeptes der Stadt teil!

Die Erarbeitung des Starkregenrisikomanagements erfolgt gemäß Leitfaden anhand von drei Stufen:

Im Zuge der Gefährdungsanalyse wird die Überflutungsgefährdung ermittelt.
Dazu wird auf Basis des digitalen Geländemodells der Stadt Villingen-Schwenningen die modelltechnische Simulation eines Starkregenszenarios durchgeführt.

Daraus entstehen bereits im ersten Rechenlauf Fließwege und Überflutungsflächen, die in sogenannten Starkregengefahrenkarten dargestellt werden. Diese vorläufigen Karten werden durch interne Erfahrungswerte, Ortsbegehungen und Bürgerhinweise auf Ihre Plausibilität geprüft. Anschließend werden erforderliche Anpassungen am Modell vorgenommen und die modelltechnische Simulation für drei Starkregenszenarien durchgeführt. Daraus ergeben sich die Starkregengefahrenkarten für das seltene, das außergewöhnliche und das extreme Ereignis in Villingen-Schwenningen.

  • Starkregengefahrenkarten

    • Keine Berücksichtigung der HWGK-Gewässer und des Kanalnetzes (inkl. Gewässerverdolungen) → Darstellung des Worst-Case-Szenarios
    • Zu den Starkregengefahrenkarten: Hier haben Bürgerinnen und Bürger zukünftig die Möglichkeit, sich über die Überflutungsgefährdung (Ausdehnung/Überflutungstiefen/Fließwege) zu informieren.

Im Zuge der Risikoanalyse werden gefährdete, öffentliche Objekte bestimmt. Die Gefährdung eines Objektes wird nach Schadenspotenzial und der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Starkregenereignisses beurteilt. Je höher Schadenspotenzial und

Eintrittswahrscheinlichkeit sind, desto höher wird ein Objekt bspw. bei einer Evakuierung priorisiert.

Für die besonders gefährdeten, öffentlichen Objekte werden sogenannte Risikosteckbriefe erstellt, die den Einsatzkräften in der Gefahrenlage helfen, die Örtlichkeit durch die Informationen aus den Steckbriefen besser abzuarbeiten.

Alle Informationen die durch die Risikoanalyse gesammelt wurden, werden abschließend in Starkregenrisikokarten dargestellt, die einen Überblick über die bestehenden Risiken im Stadtgebiet liefern.

Die Starkregengefahrenkarten und die darauf basierende Risikoanalyse liefern die Grundlage zur Erstellung eines kommunalen Handlungskonzeptes zur Vermeidung oder Minderung von Schäden infolge von Starkregenereignissen.

Die Maßnahmen im Handlungskonzept umfassen, ähnlich wie bei der Vorgehensweise des Hochwasserrisikomanagements, verschiedene Bereiche wie Flächen- und Bauvorsorge, natürlicher Wasserrückhalt, technische Schutzeinrichtungen, Krisenmanagement, Eigenvorsorge, Informationsvorsorge und Risikovorsorge.

Hausanschrift

Grünflächen- und Tiefbauamt

Abteilung Stadtentwässerung, Gewässer und Altlasten

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Montag – Donnerstag         08.30 – 11.30 Uhr und
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Ansprechpartner

Amtsleitung

Silvie Lamla