Überflutungsschutz bei Starkregen

Starkregengefahrenkarte

Hier finden Sie eine digitale Überflutungskarte mit Informationen zur Überflutungsausdehnung im Starkregenfall auf städtischer Gemarkung.

Meldetool für Bürger

Bürgerinnen und Bürger können die Stadt aktiv beim Überflutungsschutz unterstützen, indem sie uns ihre Erfahrungswerte über das digitale Meldetool mitteilen. 

Starkregenrisikomanagement

Das Starkregenrisikomanagement dient zur Darstellung potenzieller Überflutungsgefährdungen, zur Abschätzung und Bewertung potenzieller Schäden, zur Risikoermittlung und zur Ergreifung geeigneter Vorsorgemaßnahmen im öffentlichen Raum.
Bürger und Eigentümer privater Grundstücke erhalten durch das Starkregenrisikomanagement der Stadt die Gelegenheit, sich frühzeitig über potenzielle Gefahren zu informieren und falls erforderlich Maßnahmen zur Eigenvorsorge zu ergreifen.

Die Erarbeitung des Starkregenrisikomanagements erfolgt gemäß Leitfaden anhand von drei Stufen:

Im Zuge der Gefährdungsanalyse wird die Überflutungsgefährdung ermittelt.
Dazu wird auf Basis des digitalen Geländemodells der Stadt Villingen-Schwenningen die modelltechnische Simulation eines Starkregenszenarios durchgeführt.

Daraus entstehen bereits im ersten Rechenlauf Fließwege und Überflutungsflächen, die in sogenannten Starkregengefahrenkarten dargestellt werden. Diese vorläufigen Karten werden durch interne Erfahrungswerte, Ortsbegehungen und Bürgerhinweise auf Ihre Plausibilität geprüft. Anschließend werden erforderliche Anpassungen am Modell vorgenommen und die modelltechnische Simulation für drei Starkregenszenarien durchgeführt. Daraus ergeben sich die Starkregengefahrenkarten für das seltene, das außergewöhnliche und das extreme Ereignis in Villingen-Schwenningen.

  • Starkregengefahrenkarten

    • Keine Berücksichtigung der HWGK-Gewässer und des Kanalnetzes (inkl. Gewässerverdolungen) → Darstellung des Worst-Case-Szenarios
    • Zu den Starkregengefahrenkarten: Hier haben Bürgerinnen und Bürger zukünftig die Möglichkeit, sich über die Überflutungsgefährdung (Ausdehnung/Überflutungstiefen/Fließwege) zu informieren.

Im Zuge der Risikoanalyse werden gefährdete, öffentliche Objekte bestimmt. Die Gefährdung eines Objektes wird nach Schadenspotenzial und der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Starkregenereignisses beurteilt. Je höher Schadenspotenzial und

Eintrittswahrscheinlichkeit sind, desto höher wird ein Objekt bspw. bei einer Evakuierung priorisiert.

Für die besonders gefährdeten, öffentlichen Objekte werden sogenannte Risikosteckbriefe erstellt, die den Einsatzkräften in der Gefahrenlage helfen, die Örtlichkeit durch die Informationen aus den Steckbriefen besser abzuarbeiten.

Alle Informationen die durch die Risikoanalyse gesammelt wurden, werden abschließend in Starkregenrisikokarten dargestellt, die einen Überblick über die bestehenden Risiken im Stadtgebiet liefern.

Die Starkregengefahrenkarten und die darauf basierende Risikoanalyse liefern die Grundlage zur Erstellung eines kommunalen Handlungskonzeptes zur Vermeidung oder Minderung von Schäden infolge von Starkregenereignissen.

Die Maßnahmen im Handlungskonzept umfassen, ähnlich wie bei der Vorgehensweise des Hochwasserrisikomanagements, verschiedene Bereiche wie Flächen- und Bauvorsorge, natürlicher Wasserrückhalt, technische Schutzeinrichtungen, Krisenmanagement, Eigenvorsorge, Informationsvorsorge und Risikovorsorge.

Häufig gestellte Fragen

Starkregenereignisse sind lokal begrenzte Regenereignisse mit großer Niederschlagsmenge und hoher Intensität. Niederschlagsereignisse von zum Beispiel 40, 60 oder mehr als 100 Litern pro m² in einer Stunde können gerade in den Sommermonaten in Verbindung mit heftigen Gewittern große Schäden verursachen. 

Überflutungen, die aus extremen Niederschlagsereignissen resultieren, werden als Sturzflut bezeichnet und können unabhängig und außerhalb von Gewässern in jeder Region auftreten. 

Im Gegensatz zu Hochwasser an großen Flüssen ist der genaue Ort und Zeitpunkt des auftretenden Starkregens und der daraus resultierenden Sturzflut kaum vorhersagbar.

Gebiete mit steilen Hängen, engen Tälern, städtische Regionen mit hoher Bebauungsdichte und geringem Versickerungspotential sind besonders gefährdet. Auch Regionen mit geringer Bodenaufnahmefähigkeit, wie stark versiegelte Flächen, können schneller von Sturzfluten betroffen sein.

Eine Sturzflut verfügt über hohe Strömungskräfte und kann erodierte Materialien wie Geröll und Boden aber auch Treibgut wie Gras, Holz, Heuballen, kleine und große Gegenstände bis hin zu Fahrzeugen, Bauwerken und Gebäuden mitreißen. Je nach Ausmaß der Sturzflut können daher enorme Schäden an Gebäuden und Infrastruktur entstehen.

Aufgrund ihrer geringen räumlichen Ausdehnung, ihrer kurzen Dauer und der damit einhergehenden kurzen Vorwarnzeit stellen Starkregenereignisse ein nur schwer zu kalkulierendes Überschwemmungsrisiko dar. Durch die Klimaerwärmung werden Starkregenereignisse künftig häufiger auftreten.

Die SRGK stellen die Gefahren durch Überflutung infolge starker Abflussbildung auf der Geländeoberfläche nach Starkregen dar. Im Gegensatz zu den Hochwassergefahrenkarten (HWGK) werden keine festen Jährlichkeiten betrachtet, sondern die drei Szenarien „selten“, „außergewöhnlich“ und „extrem“.

In den Starkregengefahrenkarten werden die maximalen Überflutungsausdehnungen (UA) aller Szenarien zusammen bzw. jeweils mit den Überflutungstiefen (UT) oder den Fließgeschwindigkeiten (FG) für die einzelnen Szenarien auf der Geländeoberfläche des Untersuchungsgebiets dargestellt.

Dargestellt werden in den SRGK die oberflächigen Fließwege des Wassers, in der Regel ohne Berücksichtigung des Kanalsystems oder kleinen Verrohrungen im Bereich von Gräben. Unterführungen, Verrohrungen oder Brückendurchlässe von mehreren Metern Breite und Höhe werden als durchfließbar berücksichtigt. Die dargestellten Fließwege wurden ohne Berücksichtigung von Geschiebetransport ermittelt. Durch die Ablagerung von mitgeführtem Material (Schutt, Geröll, Gehölz etc.) kann es zu einer unvorhersehbaren Ablenkung des oberflächlichen Abflusses kommen. In der Folge können in den SRGK nicht markierte Flächen und Gebäude plötzlich trotzdem betroffen sein und blau eingefärbte verschont werden. Baugebiete, die kurz vor oder während der Bearbeitung des SRRM erschlossen wurden, können durch die unterschiedliche Aktualität der Eingangsdaten u.U. fehlerhaft abgebildet sein. Diese Bereiche werden in den Karten schwarz schraffiert dargestellt.

Die Darstellung in der Karte beginnt erst bei einer UT von 5 cm und einer FG von 0,2 m/s. Dadurch können Fließwege optisch unterbrochen sein (z.B. an einer Geländeaufweitung) und sich an anderer Stelle fortsetzen oder an Geländetiefpunkten trotz vorhandener Überflutungsausbreitung weder Fließgeschwindigkeiten noch Fließrichtungen erkennbar sein. Eine Gefahr kann dabei sowohl von hohen Wasserständen mit geringen Fließgeschwindigkeiten als auch von hohen Fließgeschwindigkeiten mit geringen Wassertiefen ausgehen. Lilafarbene Schraffuren kennzeichnen Gewässer, die bereits unter den Gesichtspunkten eines Flusshochwassers (HWGK) untersucht wurden. Sie wurden bei der Modellierung der Starkregengefährdung als maximal leistungsfähig angenommen, um eine Überlagerung von SRGK und HWGK zu vermeiden.

Mit dem Leitfaden zum kommunalen Starkregenrisikomanagement (SRRM) stellt das Land den Kommunen ein einheitliches Verfahren zur Verfügung, um im Rahmen ihrer Vorsorgepflicht Gefahren und Risiken durch Starkregen zu analysieren und darauf aufbauend ein kommunales Handlungskonzept zu erstellen. Im Fokus steht dabei der Schutz von öffentlichen Einrichtungen, Infrastruktur und Objekten. Die Ergebnisse des SRRM dienen aber z.B. auch als Grundlage für die Erstellung der Alarm- und Einsatzplanung oder finden Berücksichtigung in der Bauleitplanung sowie der Ausweisung neuer Baugebiete. Großflächige Maßnahmen der Kommune wie z.B. Außengebietsabkopplungen können sich aber auch positiv auf Privateigentum auswirken. Die Auswirkungen der geplanten Maßnahmen sollen in der Zukunft im Rahmen einer stetigen Fortschreibung aktualisiert werden. Gegenüber den Bürgern besteht von Seiten der Kommune darüber hinaus eine Informationspflicht, der sie mit der Veröffentlichung der Starkregengefahrenkarten (SRGK) nachkommt. 

Durch die Veröffentlichung der Starkregengefahrenkarten wird jeder Bürger in die Lage versetzt, die Risiken für Eigentum und Gesundheit abzuschätzen und eigenverantwortlich geeignete Schutzmaßnahmen auf privater Ebene zu ergreifen. Große Sorgfalt gilt dabei für Gewerbetreibende. Besonders wenn an den jeweiligen Betriebsstätten gesundheits- oder wassergefährdende Stoffe verarbeitet werden, sollte ein entsprechender Überflutungsschutz sowie ein Evakuierungsplan für die Belegschaft vorhanden sein.

  • Planen Sie beim Hausbau ein, dass alle Eingangsbereiche mindestens 15 bis 20 Zentimeter höher sind als die umgebende Geländeoberfläche.
  • Kontrollieren Sie den Abwasserkanal im Haus regelmäßig. Lassen Sie eine Rückstausicherung einbauen.
  • Sorgen Sie in tiefer liegendem Gelände durch ausreichend breite Abflussmöglichkeiten dafür, dass durch die Terrassentüren kein Wasser in das Haus eindringen kann. Ebenerdige Terrassentüren müssen dicht sein und zusammen mit den Fensterelementen dem Wasserdruck standhalten können
  • Stocken Sie Lichtschächte mindestens 15 Zentimeter über Geländeoberkante auf
  • Wenn sich Dachrinnen oberhalb von Lichtschächten befinden, decken Sie diese zusätzlich ab, so dass kein Schwallwasser vom Dach in den Lichtschacht dringen kann
  • Bringen Sie im Inneren des Gebäudes an der tiefsten Stelle jeweils in der Nähe von Eingängen einen Pumpensumpf und Tauchpumpen an, am besten in Verbindung mit einem Notstromaggregat
  • Überprüfen Sie die Lage des Gebäudes. Bereits leichte Hanglagen, die auf das Haus zuführen, können zu massivem Wassereinfall führen
  • Kontrollieren Sie Zufahrten von der Straße in tiefer liegende Garagen. Sie sind das Einfallstor von Sturzfluten, die von Straßen herkommen. Schwellen können hier helfen
  • Achten Sie bei Kellertreppen oder Zugängen zu Souterrainwohnungen darauf, dass Schwellen eingebaut werden. Diese sollten ebenfalls 15 Zentimeter hoch sein. Sichern Sie auch Treppenwangen gegen Sturzfluten

  • Verfolgen Sie aktuelle Wettermeldungen und Warnungen vor Starkregenereignissen.
  • Nutzen Sie die bereitgestellten Starkregengefahrenkarten, um die eigene Gefährdung einschätzen zu können.
  • Besorgen Sie wasserfeste Sperrholzplatten, Silikon zum Abdichten von Türen und Fenstern sowie Sandsäcke
  • Lagern Sie gesundheits- und umweltgefährdende Stoffe außerhalb des Sturzflutgefahrenbereichs oder verstauen Sie Lagergut in wasserdichten Behältnissen.

  • Bleiben Sie im Gebäude.
  • Suchen Sie schnellstmöglich erhöhte Bereiche auf und meiden Sie tief liegende Gebiete.
  • Fahren Sie mit Ihrem Fahrzeug nicht durch überflutete Straßen.
  • Verfolgen Sie die Wettervorhersagen des Deutschen Wetterdienstes und Meldungen der Regionalprogramme.
  • Schalten Sie den Strom für die Gebäudeteile und Räume ab, die vom eindringenden Wasser gefährdet beziehungsweise betroffen sind. Schalten sie elektrische Geräte und Heizungen ab, um Kurzschlüsse zu vermeiden.
  • Bei einem Notfall wählen Sie den Notruf der Feuerwehr (112).
  • Leisten Sie den Anweisungen der Behörden und Einsatzkräfte folge und befolgen Sie gegebenenfalls Evakuierungspläne.
  • Benutzen Sie ein Mobiltelefon nur in Notfällen, um eine Überlastung des Netzes zu vermeiden.
  • Helfen Sie Ihren Nachbarn. Achten Sie auf hilfsbedürftige Personen in der Nähe.

  • Überprüfen Sie das Gebäude auf Schäden.
  • Trocknen Sie betroffene Bereiche möglichst schnell, um Bauschäden, Schimmelpilz- oder Schädlingsbefall entgegenzuwirken.
  • Lassen Sie beschädigte Bausubstanz, Heizöltanks und elektrische Geräte durch einen Fachmann überprüfen.
  • Sollten trotz aller Vorsichts- und Vorsorgemaßnahmen Schadstoffe (zum Beispiel Heizöl oder Chemikalien) in das ins Gebäude eingedrungene Wasser gelangt sein, verständigen Sie umgehend die Feuerwehr.
  • Informieren Sie umgehend Ihre Versicherung und beachten Sie deren Anweisungen.
  • Machen Sie Fotos von den Schäden zur Beweissicherung.
  • Sturzfluten können immer wieder auftreten. Beseitigen Sie daher erkannte Schwachstellen schnellstmöglich.

Die Informationen stammen von der Website des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe - zur Website.

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Grünflächen- und Tiefbauamt

Abteilung Stadtentwässerung, Gewässer und Altlasten

Marktplatz 1
78054 Villingen-Schwenningen

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