
Denkmalschutz

Die Stadt Villingen-Schwenningen verfügt in ihren Stadtbezirken und Ortsteilen über eine große und vielfältige Anzahl Bau-, Kunst- und archäologischer Kulturdenkmale.
Kulturdenkmale sind Zeugnisse unser Geschichte. Sie schaffen identitätsstiftende Orte und erzählen anschaulich unsere Bau- und Kulturgeschichte. Unsere bis in die Zeit um 1100 zurückgehenden Kulturdenkmale der Bau- und Kunstgeschichte und unsere bis in das Mesolithikum zurückreichende archäologische Geschichte soll an künftige Generationen möglichst unverfälscht weitergegeben werden.
Veränderungen an Kulturdenkmalen sind daher vor Baubeginn mit den Denkmalschutzbehörden abzustimmen. Alle Maßnahmen, die die Substanz oder das Erscheinungsbild des Denkmals bzw. seiner schützenswerten Bestandteile verändern, bedürfen der denkmalrechtlichen Genehmigung. Da in der Regel auch das Innere eines Denkmals schützenswert ist, bedürfen auch Maßnahmen im Inneren der Gebäude der Abstimmung und Genehmigung durch die Denkmalschutzbehörden. Zu den zu genehmigenden Maßnahmen gehören insbesondere: Dacheindeckungen, Fensteraustausche, Fassadeninstandsetzungen, Anbauten, Anbringung von Werbeanlagen, Wärmedämmmaßnahmen, Ausbau von Dachgeschossen, innere Umbauten, statische Eingriffe, Änderungen an historischen Ausstattungselementen.
Die Mitarbeiter der Unteren Denkmalschutzbehörde beraten und unterstützen Eigentümer, Bauherren, Handwerker und Architekten hinsichtlich aktueller Bauanfragen. Sie sind Ansprechpartner für mögliche Zuschüsse, erhöhte steuerliche Abschreibungen und für die Klärung möglicher Denkmaleigenschaften, organisieren den Tag des offenen Denkmals und unterstützen bürgerschaftliches Engagement von Einzelpersonen, Gruppen und Vereinen, die sich für den Erhalt und die Vermittlung von Kulturdenkmalen einsetzen.
Zwei Aufsätze aus den Jahresheften des Geschichts- und Heimatverein Villingen
Was ist ein Kulturdenkmal (PDF, 1612 kB), Aufsatz Herrn Dr. Cremer – erschienen im Jahresheft Geschichts- und Heimatverein Villingen – Jahrgang 42/2019
Denkmalförderung 2010-2022 Villingen-Schwenningen (PDF, 856 kB), Aufsatz Sigrid Fiehn und Christine Lauble-Klepper erschienen im Jahresheft Geschichts- und Heimatverein Villingen – Jahrgang 45/2022

Gerhard Feldmann und Diplom-Restaurator Frank Eder (von links) setzen die Bauplastik wie-der in Stand. Schon der damalige Abtransport des großen Kunstwerkes war sehr aufwendig und musste mit einem Großkran erfolgen. (Foto: Restaurator Eger / Abdruck: honorarfrei)
Das Kulturdenkmal "Räumliche Wand" von Otto Herbert Hajek wird restauriert
Die Bauplastik "Räumliche Wand" von Otto Herbert Hajek wird derzeit in einer Werkstatt in Balingen restauriert. Das Kunstwerk, welches seinen Platz in der Schwenninger Straße 2 im Eingangsbereich des damaligen Finanzamts (später Gesundheitsamt, heute Bürogebäude) hat, wurde durch Witterungseinflüsse und dem jahrelangen Einsatz von Streusalz stark beschädigt. Die Restauratoren Frank Eder und Gerhard Feldmann haben bereits viele Arbeitsstunden und mit viel Liebe zum Detail an der Skulptur gearbeitet, sodass sie voraussichtlich im Juli 2021 fertiggestellt werden kann. Ziel ist es die originale Substanz der Skulptur weitgehend zu erhalten. Kleine bautechnische Veränderungen sollen einen möglichst langfristigen Erfolg der Restaurierungsmaßnahme garantieren. Das Gesamtbild mit Podest aus grauem Gneis und Treppenanlage wird analog dem Ursprungszustand wiederhergestellt.
Das Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau, ist Eigentümer der Bauplastik. Seit dem Jahr 2016 ist die Skulptur in der Liste der städtischen Kulturdenkmale vermerkt. Die Förderung und der Erhalt von Kunst als Kulturgut ist für die Stadt Villingen-Schwenningen eine wichtige Aufgabe.
Die Kunst am Bau Skulptur bildet eine räumliche Einheit mit der offenen Eingangshalle im Haupteingangsbereich des Bürogebäudes. Hajek modellierte seine Bauplastik aus dem Jahr 1959 vor Ort. Es handelt sich um eine räumlich geschichtete und durchbrochene Betonwand aus der Werkphase der Raumknoten, Raumschichten und Raumstrukturen. Die Skulptur zeichnet sich durch ihre freistehende, räumliche Wirkung aus, in der horizontale und vertikale Ebenen miteinander verbunden sind.
Die starken Schädigungen zeigen sich in den Fußbereichen der Skulptur und vereinzelt in Bereichen, in denen die Modelliermasse dünnschichtig vorliegt. Eine Restaurierung vor Ort war daher technisch nicht möglich. Das Maßnahmenkonzept zur Restaurierung sah einen Abbau der Skulptur vor, um dieses zu ermöglichen. Dabei werden geschädigte Bewehrungsstähle möglichst ersetzt, die Oberflächen substanzschonend gereinigt und Schadstellen an der Oberfläche mit angepassten Restaurierungsmaßnahmen überarbeitet.
Die Skulptur selbst, wie auch das Eingangspodest auf dem sie steht, wurden im Vorfeld restauratorisch und materialtechnisch untersucht. Begleitet wird die Sanierungsmaßnahme durch die Materialprüfanstalt der Universität Stuttgart, der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und dem Landesamt für Denkmalpflege, Fachbereich Restaurierung Steinkonservierung in Esslingen.
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