Der zerbrochne Krug

Eine moderne Inszenierung mit dem 200 Jahre alten Originaltext - kann das gut gehen? Lässt sich Kleists beliebtes ´Lustspiel´ auf Justizirrtümer, Korruption, Amtsmissbrauch, Chauvinismus und die MeToo-Debatten unserer Tage übertragen?

Das hat sich die Theaterkompagnie Stuttgart unter der Regie von Christian Schlösser vorgenommen - und voll ins Schwarze getroffen.

Dorfrichter Adam wacht morgens auf, er hat schwere Verletzungen am Kopf. Als sich hoher Besuch ankündigt, der zur Überprüfung der Amtsgeschäfte das Land durchreist, kommt der Dorfrichter recht in Not: just heute soll ein zerbrochener Krug verhandelt werden und der Gerichtsrat Walter will dem Verfahren beiwohnen. Ob die seltsamen Verletzungen des Dorfrichters mit dem gerade zu verhandelnden Fall zusammenhängen? Je länger das Verfahren dauert, umso mehr kommt ein schwerer Verdacht auf …

»Das Stück ist großartig gespielt: Sei es die kühle Gerichtsrätin, der irre-lachende Dorfrichter, die auf ihren Krug fixierte Marthe oder die traumatisierte Eve, die bei dem Betrachter so viel Mitleid hervorruft, dass man ihrer Mutter zurufen möchte, sie möge ihr Kind doch endlich einmal in den Arm nehmen. Spannend, wie aktuell ein immerhin mehr als 200 Jahre altes Stück noch heute dank einer vollständig gelungenen Inszenierung sein kann.«
Donaukurier

Komödie
nach Heinrich von Kleist

Mit Dagmar Claus, Semjon E. Dolmetsch, Manuel Nero, Sophie v. Grudzinski, David Kiefer, Lorena Juric-Blaževic, Bastian Simon, Anna Van Grootel u. a.

Regie: Christian Schlösser

Stückeinführung um 19.30 Uhr im Kleinen Saal