Vom 5. April bis 6. Juli 2025 zeigt das Franziskanermuseum in Villingen-Schwenningen die Sonderausstellung "GRABRAUB – Spurensuche durch die Jahrtausende", die sich mit dem Phänomen der Grabmanipulation in verschiedenen Epochen und Kulturen – vom Alten Ägypten bis in die Gegenwart – befasst.
In der großen Jahresausstellung wird gezeigt, welche Spuren Grabräuber quer durch die Epochen hinterließen, welche Methoden sie anwandten und wie man sich gegen sie schützte. Der lokale Anknüpfungspunkt ergibt sich durch das geplünderte keltische Fürstengrab Magdalenenberg, das im Jahr 1890 in Villingen ausgegraben wurde. Der erhoffte große Goldschatz wurde nicht gefunden, da Grabräuber bereits in keltischer Zeit aktiv waren. Wie die Ausstellung zeigt, war dies kein Einzelfall.
Doch nicht immer geht es beim Thema Grabmanipulation um die Gier nach Gold: Auch Rituale oder politische Motive können hinter den Eingriffen stehen. In der Ausstellung folgen Archäologen, Historiker und Ermittler den Spuren der Grabräuber – von Ägypten bis China über Australien und Südamerika. Antike Schriftquellen, ethnologische Beobachtungen und archäologische Befunde treffen hier aufeinander. Am Ende verraten die Geschichten der Grabräuber vielleicht mehr über uns, als wir wahrhaben wollen.
Ermöglicht wird die Ausstellung durch Leihgaben renommierter Museen, wissenschaftlicher und privater Sammlungen aus ganz Deutschland, darunter beispielsweise der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim, dem Archäologischen Museum Frankfurt und der Universität Tübingen. Darüber hinaus sind auch Objekte des Landeskriminalamts Baden-Württemberg zu sehen, das unter anderem beschlagnahmte Funde aus Italien zur Verfügung stellt. Zu den Highlights der Ausstellung gehören neben ägyptischen, peruanischen und chinesischen Grabbeigaben der "Unlinger Reiter" – die älteste Reiterdarstellung Baden-Württembergs – sowie eine der originalen Totenmasken Friedrich Schillers aus dem Deutschen Literaturarchiv Marbach.
Zur Ausstellung wird ein Begleitprogramm mit Vorträgen und öffentlichen Führungen angeboten.
Die öffentlichen Führungen finden an den Sonntagen 13. April, 20. April, 27. April, 4. Mai, 11. Mai, 18. Mai, 25. Mai, 1. Juni, 8. Juni, 15. Juni, 22. Juni jeweils um 15 Uhr statt.
Die Tickets sind im Vorverkauf erhältlich. Zur Sonderausstellung erscheint ein Begleitbuch mit Beiträgen renommierter Autoren, das im Museumsshop zum Preis von 19 Euro erhältlich ist.