Von Renoir bis Feininger

55 Meisterwerke der klassischen Moderne aus dem Karl Ernst Osthaus Museum Hagen

Vom 5. August bis 29. Oktober 2006 ist im 'Lovis-Kabinett' der Städtischen Galerie Villingen-Schwenningen unter dem Titel 'Von Renoir bis Feininger' eine Ausstellung mit Hauptwerken der Klassischen Moderne aus dem Karl Ernst Osthaus Museum Hagen zu sehen.
Gezeigt werden Werke von Pierre-Auguste Renoir, Aristide Maillol und Max Liebermann, Bilder der Expressionisten Alexej von Jawlensky, Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluf sowie der 'Blaue Reiter' mit Werken von Franz Marc und August Macke. Zusammen mit bedeutenden Werkgruppen von Emil Nolde und Lyonel Feininger sowie Hauptwerken von Christian Rohlfs, Oskar Schlemmer, Otto Dix und Max Beckmann vervollständigen sie die Schau zu einem beeindruckenden Rundgang durch die Kunstgeschichte der Moderne.
Für Galerieleiter Wendelin Renn ist diese Ausstellung ein Glücksfall, den man nicht alle Tage erlebt: "Eigentlich war eine derartige Schau in diesem Jahr überhaupt nicht vorgesehen. Wenn sich einem dann aber die Gelegenheit dazu bietet, muss man einfach zugreifen. Das ist eine einmalige Chance für die Städtische Galerie und die Kunstinteressierten in der Region, diese großartigen Kunstwerke hier sehen zu können. Hier zuzugreifen, stand für uns daher recht schnell fest. Schließlich hat man nicht alle Tage die Ehre, eine so bedeutende Sammlung zeigen zu dürfen. Außerdem werte ich das auch als Anerkennung unseres jahrelangen Engagements für die Kunst in der Region und darüber hinaus."
Beheimatet sind die 52 Meisterwerke normalerweise im Karl Ernst Osthaus Museum in Hagen, benannt nach dem gleichnamigen Kunstsammler und Unternehmersohn Karl Ernst Osthaus. 1902 hatte der in seiner Heimatstadt Hagen das private Museum Folkwang gegründet, um es bald zu einem der wichtigsten Sammlungen der künstlerischen Avantgarde auszubauen. Gleichwohl wurden die Bestände des Museums nach Osthaus' Tod im Jahre 1922 an die Stadt Essen verkauft, was die Stadt Hagen dazu nötigte, den schmerzlichen Verlust – insbesondere nach 1945 – durch den Aufbau einer neuen Sammlung bedeutender Werke der Klassischen Moderne zu kompensieren.
Vom Ergebnis dieser Bemühung, die durch die Stiftung des Ehepaares Fritz und Hildegard Berg im Jahre 1989 wesentlich begünstigt wurde, kann man sich nun drei Monate lang in der Städtischen Galerie Villingen-Schwenningen überzeugen. Aufgrund der temporären Schließung des Karl Ernst Osthaus Museums, im Zuge seiner baulichen Erweiterung um das neu zu errichtende Emil Schumacher Museum, werden die Meisterwerke aus der Hagener Sammlung nun erstmals in einer gemeinsamen Schau auf Reisen geschickt.
Dass dabei der Zuschlag für die erste Station im Süden – und die zweite überhaupt, nach dem Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen – auf die Städtische Galerie Villingen-Schwenningen fiel, ist alles andere als zufällig. Das Ausstellungskonzept der Städtischen Galerie Villingen-Schwenningen verbindet traditionell junge, zeitgenössische Positionen mit Ausstellungen zur Klassischen Moderne. Furore machten in den letzten Jahren das Stadt-Portät-Projekt mit jungen Fotografiestudenten um Prof. Jörg Sasse von der Universität Duisburg-Essen, die Ausstellung 'we love to entertain you', bei der sich junge Künstlerinnen und Künstler im Rahmen des Themenjahres 'Silbermann' mit der 'Königin der Instrumente', der Orgel, auseinander setzten, die Ausstellung 'Pflanze, Tier und Mensch' mit Arbeiten von Joseph Beuys oder auch die viel beachtete Schau unbekannter Aktzeichnungen des großen argentinisch-italienischen Künstlers Lucio Fontana, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.
Museumspädagogisch aufbereitete Führungen für jede Altersgruppe und jeden Interessentenkreis wie auch alters- und entwicklungsgerechte Führungen und Mit-mach-Aktionen für Kindergartengruppen und Schulklassen aller Altersstufen werden zu dieser Ausstellung angeboten.

Kurator
Wendelin Renn

Ausstellungsdauer

5. August bis 29. Oktober 2006

Uraufführung zur Vernissage

UA: 4. August 2006
Musik: Frank Meyer
Klavier F-K-S